Dreierpack von Edin Hyseni

Der SV Wacker Burghausen hat den Klassenerhalt beim Auswärtsspiel in Pipinsried eindrucksvoll perfekt gemacht. In der Hazrolli Arena siegte man verdient mit 6:0 gegen den bereits sicher feststehenden Absteiger von der Ilm. Die Gastgeber schwächten sich mit dem Pausenpfiff selbst, als Nickoy Ricter nach einer Tätlichkeit vollkommen zurecht die rote Karte sah. Binnen 21 Minuten stellten die Salzachstädter das Ergebnis in der zweiten Halbzeit auf 6:0. Den Torreigen eröffnete Edin Hyseni mit einem Doppelpack in der 50. und 54. Spielminute. Kenneth Sigl, der ebenso von Beginn an spielte, erhöhte in der 55. Minute auf 3:0 für die Salzachstädter. In der 62. Minute vollendete Hyseni seinen Dreierpack, als er zum 4:0 einnetzte. Der eingewechselte Aboubacar Cissé erhöhte in der 66. Minute zunächst auf 5:0, ehe er nur fünf Minuten später erneut zum 6:0-Endstand für den SV Wacker Burghausen traf. Vor der Partie stand der Gastgeber bereits als Absteiger fest, Burghausen benötigte noch einen Punkt, um den Klassenerhalt perfekt zu machen. „Wir hatten einige schwierige Phasen in den letzten Wochen, umso mehr freut es mich, dass wir heute diese Reaktion gezeigt haben“, so SVW-Coach Hannes Sigurdsson nach dem Schlusspfiff. Sigurdsson stellte vor der Partie etwas um, musste unter anderem den verletzten Andrija Bosnjak ersetzen. Im Tor erhielt Fabian Stapfer die Möglichkeit, sich auszuzeichnen, was ihm mit einem Zu-Null-Spiel auch gelang. Ebenso setzte der Coach von Beginn an auf Edin Hyseni und Kenneth Sigl, die zusammen vier der sechs Treffer erzielen konnten.

Lediglich 155 Zuschauer fanden sich in der Hazrolli Arena in Pipinsried ein. Viele Anhänger waren aus Burghausen mit dem Fanbus angereist, um ihre Farben zu unterstützen. Vor allem in der zweiten Halbzeit bedankte sich die Mannschaft dafür, indem sie ein halbes Dutzend Tore erzielte. Doch der Reihe nach: Die Salzachstädter versuchten ab der ersten Minute, das Kommando auf dem Platz zu übernehmen. Der Gastgeber wehrte sich jedoch anfangs noch sehr erfolgreich. Daher dauerte es auch, bis sich die Burghauser erstmalig dem Kasten der Ilmstädter nähern konnten. Yannick Scholz versuchte es in der 30. Spielminute aus 19 Metern mit einem Aufsetzer. Kurz vor dem Pausenpfiff spielte Thomas Winklbauer das Leder in den Lauf von Johann Djayo, der sich im Zweikampf gegen Herbert Paul durchsetzen konnte und alleine auf FCP-Schlussmann Daniel Witetschek zulief, welcher den Abschluss parieren konnte. Kurz vor der Halbzeit dezimierte sich der Gastgeber selbst. Ohne erkennbaren Grund schlug Nickoy Ricter nahe dem Mittelkreis Dennis Schmutz in die Füße. Dem Unparteiischen Felix Wagner blieb nichts anderes übrig, als den Pipinsrieder des Feldes zu verweisen. Schmutz konnte nach der Tätlichkeit des 27-jährigen nach kurzer Behandlung weiterspielen.

Im zweiten Durchgang nutzte Burghausen die zahlenmäßige Überlegenheit dann gnadenlos aus, doch zunächst konnte Thomas Winklbauer die Chance zum Führungstreffer nicht verwerten: Johann Djayo wurde im Strafraum gefoult, Winklbauer fand beim fälligen Elfmeter jedoch seinen Meister in Pipinsried-Goalie Witetschek. Der SV Wacker blieb aber weiter am Drücker. Beim anschließenden Eckball stieg Edin Hyseni komplett ungedeckt zum Kopfball auf und nickte den Ball über die Linie (50. Spielminute). Dennis Schmutz servierte den Eckball mustergültig auf den kosovarischen U21-Nationalspieler. Pipinsried war in dieser Phase zu passiv. Kapitän Christoph Schulz marschierte durch die gesamte Defensive der Gastgeber, hatte das Auge für Edin Hyseni und nur vier Minuten (54.) nach seinem ersten Treffer legte er per Drehschuss aus knapp 16 Metern zum 2:0 nach. Nur eine Minute später war es Kenneth Sigl, der ein starkes Zuspiel von Johann Djayo zum 3:0 für den SV Wacker vollendete. Edin Hyseni durfte sich anschließend ein drittes Mal in die Torschützenliste eintragen. Eine weite Flanke von Christoph Schulz landete beim 21-Jährigen, der in der 62. Spielminute ungehindert zum 4:0 einschieben konnte. Nach einem Freistoß von Dennis Schmutz verteidigten die Pipinsrieder nachlässig. Aboubacar Cissé traf nach seiner Einwechslung mit seinem ersten Ballkontakt zum 5:0 für die Mannschaft von der Salzach. In der 71. Minute war es erneut Aboubacar Cissé, der das halbe Dutzend für die Gäste vollmachte. Vorausgegangen war ein tiefer Pass von Christoph Schulz, der über Umwege bei Cissé landete. Burghausen sicherte sich mit dem Auswärtsdreier den – nun auch rechnerisch – sicheren Klassenerhalt.

Trainer Hannes Sigurdsson zum Auswärtsspiel: “Wir haben uns auf ein hartes Spiel vorbereitet. Pipinsried hat durchaus Qualität. Die Jungs können alle kicken, das haben sie letzte Woche bewiesen. In der ersten Halbzeit hatten wir durchaus Mühe, den Gegner muss man erstmal knacken. Mir hat die Einstellung und die Mentalität meiner Mannschaft gut gefallen. Auch wenn wir eine Halbzeit mit einem Mann mehr auf dem Platz waren, die Tore muss man dennoch erstmal schießen. Es freut mich sehr, dass wir es mit sechs Toren so deutlich gemacht haben. Wir haben auch eine harte Phase hinter uns. Der Sieg war extrem wichtig.”

Enver Maltas, Trainer des FC Pipinsried: “Die unnötige rote Karte direkt vor dem Halbzeitpfiff hat uns das Genick gebrochen. Wir haben dann binnen neun Minuten drei Tore bekommen. Damit war das Spiel besiegelt.”

 

Am kommenden Samstag, den 27. Mai 2023 findet das letzte Spiel der Regionalliga-Saison 2022/2023 statt: Um 14 Uhr empfängt der SV Wacker Burghausen den VfB Eichstätt. Die Gäste befinden sich auf dem Abstiegsrelegationsplatz 16. Tickets für die Begegnung sind im Online-Shop und an der Tageskasse erhältlich.

 

Aufstellungen:

SV Wacker Burghausen: Stapfer – Miftaraj, Schulz, Scholz, Sommerauer – Schmutz, Reiter (Trograncic 61.), Sigl (Andreichyk 61.), Winklbauer (Scintu 61.) – Djayo (Ade 75.), Hyseni (Cissé 65.). Trainer: Hannes Sigurdsson.

FC Pipinsried: Witetschek – Paul (Grotz 56.), Keßler, Kikuchi, Yilmaz  – Milican (Seo 73.), Ricter, Agbowo, Pudic – Lobenhofer, Langen. Trainer: Enver Maltas.

 

Tore:

0:1 Edin Hyseni (50.), 0:2 Edin Hyseni (54.), 0:3 Kenneth Sigl (55.), 0:4 Edin Hyseni (62.), 0:5 Aboubacar Cissé (66.), 0:6 Aboubacar Cissé (71.).

 

Karten:

Gelb: / – Keßler

Rot: Nickoy Ricter (45.), Tätlichkeit

Zuschauer: 155

 

Schiedsrichter: Felix Wagner (SSV Glött)