Pokal-Aus im Elfmeterschießen

Die Toto-Pokal-Reise des SV Wacker Burghausen endete am gestrigen Dienstagabend (05.09.2023) im Achtelfinale beim FC Pipinsried. Das Team um Chef-Trainer Hannes Sigurdsson musste sich im Dachauer Hinterland mit 8:7 nach Elfmeterschießen geschlagen geben. Für die Salzachstädter ist es, nach den Niederlagen gegen die DJK Vilzing (2:3 / Saison 2022/2023) und den TSV 1860 München (6:7 n.E. / Saison 2021/2022), damit bereits das dritte Achtelfinal-Aus in Folge.

Die rund 190 Zuschauer sahen eine von Beginn an mutig auftretende Heim-Elf, die der SVW-Offensive zugleich kaum Räume ließ. Die Gäste aus Burghausen versuchten es daher, sich vor allem über die Flügel erste Tormöglichkeiten herauszuarbeiten. Der Pipinsrieder Defensivverbund war jedoch hellwach und konnte größere Gefahr vom eigenen Tor fernhalten. In der 12. Spielminute nutzten die Hausherren dann gleich die erste gute Gelegenheit der Partie zur 1:0-Führung: Fabian Willibald verlängerte eine Flanke von der linken Außenbahn per Kopf auf Benedikt Wiegert, der den Ball im langen Eck versenkte. Auch in der Folge hatten die Salzachstädter etwas mehr Spielanteile, ohne sich jedoch nennenswerte Gelegenheiten erspielen zu können. Nach einem Freistoß von FCP-Verteidiger Tim Greifenegger war es in der 29. Spielminute Kevin Gutia, der den Spielstand zu Gunsten des derzeitigen Tabellensechsten der Bayernliga Süd auf 2:0 hochschraubte. Kurz vor der Halbzeit (41.) gelang den Salzachstädtern dann ihrerseits der erste Treffer der Begegnung: Dennis Schmutz ließ Pipinsried-Schlussmann Daniel Witetschek mit seinem Abschluss keine Abwehrchance.

Auch nach dem Seitenwechsel zeigte sich ein unverändertes Bild: Der SV Wacker Burghausen versuchte meist vergeblich, den Abwehrriegel der Hausherren zu durchbrechen. Pipinsried hingegen setzte durch schnelle Gegenangriffe immer wieder gefährliche Nadelstiche. In der 59. Spielminute war es dann erneut Benedikt Wiegert, der den alten Zwei-Tore-Vorsprung wiederherstellte: Nach einer Flanke von Philipp Federl, die von Daniel Gerstmayer verlängert wurde, schnürte der 22-Jährige mit einem platzierten Torschuss seinen persönlichen Doppelpack. Die Salzachstädter reagierten wütend auf den erneuten Rückschlag und erhöhten im weiteren Verlauf nochmal den Druck. Die letzten 20 Minuten gehörten dadurch ausschließlich den Gästen, die sich mit aller Macht gegen die drohende Niederlage wehrten und anschließend für den betriebenen Aufwand tatsächlich noch belohnen konnten: Auf Edin Hysenis Anschlusstreffer in der 79. Spielminute folgte nur acht Zeigerumdrehungen später der Ausgleich durch Andrija Bosnjak (87.). Auch in der siebenminütigen Nachspielzeit ließe der Regionalligist nicht locker und drängte darauf, das Spiel noch vorzeitig für sich zu entscheiden, brachte den Ball trotz einiger guter Gelegenheiten jedoch nicht mehr im Tor unter. Schiedsrichter Stefan Treiber beendete die turbulente Schlussphase beim, für beide Seiten glücklichen, Spielstand von 3:3.

Beim anschließenden Elfmeterschießen scheiterte zunächst SVW-Kapitän Christoph Schulz an FCP-Keeper Daniel Witetschek, ehe in der Folge jeweils vier Schützen auf beiden Seiten ihre Elfmeter verwandelten. Markus Schöller parierte den fünften Pipinsrieder Elfmeter von Philipp Federl und wahrte so die Chance aufs Weiterkommen. Die erneute Parade von Witetschek gegen Miftaraj und der verwandelte Elfmeter durch Kevin Gutia besiegelten die Burghauser Niederlage.

WBFG-Geschäftsführer Andreas Huber nach dem Pokal-Aus in Pipinsried: „Im Elfmeterschießen auszuscheiden ist bitter, das gleicht immer einer Lotterie und der Glücklichere gewinnt. Daher auch kein Vorwurf aufgrund der vergebenen Elfmeter. Viel enttäuschender war es, dass wir gegen einen Bayernligisten zum einen drei Gegentore bekommen haben und es in 90 Minuten nicht geschafft haben unsere Feld-Überlegenheit entscheidend zu nutzen. Die Tore fielen viel zu einfach und wir haben dadurch unseren Gegner stark gemacht. Leider haben wir somit unser Ziel im Pokal frühzeitig verfehlt. Aber wir müssen nach vorne schauen und nun in der Liga alles geben, um hier so schnell wie möglich von unten rauszukommen. Dazu brauchen wir Erfolgserlebnisse und Siege in den nächsten Wochen. Daran muss das Trainerteam und die Mannschaft Tag für Tag arbeiten!“

 

Aufstellungen:

FC Pipinsried: Daniel Witetschek, Tim Greifenegger (98. Jonas Simon), Sebastian Keßler, Fabian Willibald, Simon Rauscheder, Kevin Gutia, Benedikt Wiegert, Bleron Pirku, Philipp Federl, Pablo Rodriguez Benitez (83. Fabien Ngounou Djayo), Daniel Gerstmayer (71. Marvin Jike) (73. Nenad Petkovic) – Trainer: Martin Wenig.

SV Wacker Burghausen: Markus Schöller, Christoph Schulz, Viktor Miftaraj, Marcel Spitzer, Alexander Spitzer, Felix Bachschmid, Thomas Winklbauer, Dennis Schmutz (58. Kenneth Sigl), Andrija Bosnjak, Edin Hyseni (79. Brajan Begotaraj), Artur Andreichyk (58. Denis Ade) – Trainer: Hannes Sigurdsson.

 

Tore:

1:0 Benedikt Wiegert (12.), 2:0 Kevin Gutia (29.), 2:1 Dennis Schmutz (41.), 3:1 Benedikt Wiegert (59.), 3:2 Edin Hyseni (76.), 3:3 Andrija Bosnjak (87.)

 

Elfmeterschießen:

4:3 Simon Rauscheder, 4:4 Felix Bachschmid, 5:4 Bleron Pirku, 5:5 Denis Ade, 6:5 Benedikt Wiegert, 6:6 Andrija Bosnjak, 7:6 Nenad Petkovic, 7:7 Thomas Winklbauer, 8:7 Kevin Gutia

 

Karten:

Gelb: Rodriguez-Benitez, Greifenegger – Miftaraj

 

Zuschauer: 190

 

Schiedsrichter: Stefan Treiber (FC Zell-Bruck)