Niederlage gegen den Spitzenreiter

Das Spitzenspiel der Regionalliga Bayern hielt, was es von der Tabellenkonstellation versprach. Ein zweikampfintensives und umkämpftes Match, in dem sich der SV Wacker Burghausen dem Gastgeber aus Würzburg schlussendlich aber mit 1:3 geschlagen geben musste. Eine zusätzliche bittere Pille für die Salzachstädter: Kapitän Christoph Schulz musste noch vor der Halbzeit verletzungsbedingt ausgewechselt werden und reiht sich somit in das sowieso schon große Lazarett der Gäste ein. Die Wacker-Elf konnte aus der zweiten Chance der Partie – sehr stark vorbereitet durch den agilen Jerome Läubli – in der 25. Spielminute durch Thomas Winklbauer mit 1:0 in Führung gehen. Nach dem Halbzeitpfiff glichen die Gäste nach einem Eckball aus. Felix Göttlicher traf für die Hausherren in der 50. Minute zum 1:1-Ausgleich. Kurz vor Ende der Partie schob Domink Meisel aus dem Rückraum zur 2:1-Führung für die Würzburger Kickers ein (85. Spielminute). In der Nachspielzeit (90.+3) setzte Ivan Franjic den Schlusspunkt zum 3:1, nachdem das gesamte Wacker-Team inklusive SVW-Keeper Markus Schöller beim letzten Eckball weit aufgerückt war.

Zum Topspiel der Regionalliga fanden sich knapp 3500 Fans in der Flyeralarm-Arena in Würzburg ein, darunter rund 200 mitgereiste Gästefans aus Burghausen, die ihre Mannschaft während der gesamten Partie frenetisch anfeuerten. Nach einem verspäteten Anpfiff aufgrund des hohen Fanaufkommens haben die Franken aus Würzburg von Beginn an das Kommando übernommen. Markus Schöller zeichnete sich erstmals in der 8. Spielminute aus, nachdem Kickers-Stürmer Benjika Caciel frei vor ihm auftauchte. Nur eine Minute später schoss Toptorschütze Saliou Sané knapp am Pfosten vorbei. Im Anschluss gelang es dem SV Wacker Burghausen besser ins Spiel zu kommen. Nach einem Eckball in der 19. Minute konnte Felix Bachschmid die Kugel per Kopf aufs Kickers-Tor bringen, sein Kopfball wurde aber im letzten Moment geblockt. Würzburg blieb dennoch dominant und gefährlich. In der 30. Spielminute setzte der agile Jerome Läubli die Defensive des Gastgebers auf dem linken Flügel unter Druck, konnte den Ball erobern und legte diesen zurück auf Thomas Winklbauer, der zum 1:0 für die Gäste traf. Kurz vor dem Pausenpfiff dann eine unglückliche Aktion: SVW-Kapitän Christoph Schulz wollte einen langen Ball klären, knickte dabei unglücklich um, verletzte sich und musste im Anschluss ausgewechselt werden. Eine genauere Diagnose erhält der Kapitän am Dienstag Vormittag. In Folge dieser Aktion hatten die Kickers die Gelegenheit zum Ausgleich aus der Distanz durch Ivan Franjic. Dieser knallte das Leder aber knapp neben den rechten Pfosten.

Kurz nach Wiederanpfiff hatte Andrija Bosnjak, nach starker Vorbereitung von Winklbauer, die Möglichkeit für Burghausen auf 2:0 zu stellen. Er bekam aber aus rund fünf Metern nicht mehr genug Druck hinter den Ball (49. Spielminute) und verzog denkbar knapp. Im direkten Gegenzug kam es dann zur Ecke für die Hausherren: Diese landete auf dem Kopf von Felix Göttlicher, der Keeper Markus Schöller im kurzen Eck keine Chance zum Klären ließ. Somit glich der Gastgeber in der 50. Minute zum 1:1 aus. Beflügelt vom schnellen Ausgleich machten die Kickers weiterhin Druck und blieben offensiv gefährlich, ihnen fehlte aber die nötige Präzision, um zu klaren Torchancen zu kommen. Wacker blieb nach Kontern brandgefährlich. Nach einem weiten Pass auf Winklbauer scheiterte dieser aus zu spitzem Winkel am Würzburger Schlussmann Marc Richter. Im Anschluss war die Partie aufgrund von vielen Verletzungsunterbrechungen zerfahren. Zählbares für den Gastgeber gab es dann aber in der 85. Minute zu sehen: Sané legte einen Ball von der Grundlinie zurück an den Elfmeterpunkt, woraufhin der heraneilende Dominik Meisel problemlos zur Führung einschob. Burghausen warf beim vermeintlich letzten Freistoß der Partie alles nach vorne, um vielleicht doch noch den Lucky-Punch zu setzen. Die Kickers-Abwehr konnte den Ball aber klären und erzielte druch Ivan Franjic den 3:1-Endstand (90.+3 Spielminute).

Hannes Sigurdsson nach der Partie gegen den FC Würzburger Kickers: “Meine Spieler haben heute alles gegeben. Natürlich ist es bitter in den letzten Minuten zwei Gegentore zu bekommen, aber auch das ist Fußball. Wir haben bis dahin gut verteidigt und auch die ein oder andere Möglichkeit liegen gelassen, das Spiel für uns zu entscheiden. Wären wir 2:0 in Führung gegangen, hätten wir auf jeden Fall einen Punkt mitnehmen können. Leider war es so nicht, aber wir sind trotzdem sehr stolz. Die Leistung, der Hunger und der Wille der Spieler haben mich einmal mehr überzeugt. Würzburg hat einfach eine sehr starke Mannschaft und wir müssen das so akzeptieren. Wir kommen am Samstag gegen Hankofen stärker zurück und holen zuhause unsere drei Punkte!”

Geschäftsführer Andreas Huber ergänzt: “Die Mannschaft hätte sich aufgrund der geschlossenen kämpferischen Mannschaftsleistung einen Punkt verdient, aber am Ende hat man auch gesehen, warum Würzburg momentan ganz oben steht. Auch wenn unsere Serie nun geendet hat, können wir auf elf ungeschlagene Spiele sehr stolz sein. Wichtig ist es jetzt den Blick schnell nach vorne zu richten, um in den nächsten Spielen wieder erfolgreich zu sein. Gemeinsam mit unseren Fans, die in Würzburg einen super Support geliefert haben, wollen wir am Samstag wieder auf die Siegerstraße zurück.”

Am kommenden Samstag (08. Oktober 2022) empfängt der SV Wacker Burghausen um 14 Uhr die SpVgg Hankofen-Hailing in der Wacker-Arena.

 

Aufstellungen:

SV Wacker Burghausen: Schöller – Läubli, Miftaraj, Scholz, Schulz (M. Lukic 45.) – Reiter, Bachschmid, Sigl (Trograncic 74.), Hyseni (Moser 64.) – Winklbauer, Bosnjak. Trainer: Hannes Sigurdsson.

FC Würzburger Kickers: Richter – Haas, Göttlicher, Kurzweg (Karimani 64.), Franjic – Zaiser, Caciel (Müller 89.), Hägele, Meisel (Helmer 90.+3) – Sané, Junge-Abiol (Montcheu 64.). Trainer: Marco Wildersinn.

 

Tore:

0:1 Thomas Winklbauer (30.), 1:1 Felix Göttlicher (50.), 2:1 Dominik Meisl (85.), 3:1 Ivan Franjic (90.+3).

 

Karten:

Gelb: Miftaraj, Schöller – Sané, Caciel

 

Zuschauer: 3409

 

Schiedsrichter:

Elias Wörz (TSV Friesenried)