Niederlage gegen den kleinen Club

Der SV Wacker Burghausen musste im Kampf um den Klassenerhalt die nächste empfindliche Heimniederlage hinnehmen. Trotz einer 1:0-Führung in der ersten Spielminute durch den wiedergenesenen Andrija Bosnjak unterlagen die Salzachstädter in der heimischen Wacker-Arena dem kleinen Club mit 1:4. Robert Berg musste sein Team auf einigen Positionen umbauen, da Thomas Winklbauer mit einer Syndesmoseverletzung voraussichtlich bis zur Winterpause und Edin Hyseni nach Kreuzbandriss wahrscheinlich bis zum Ende der Saison ausfallen werden. Burghausen überzeugte vor allem in den Anfangsminuten, verpasste es aber trotz einiger Gelegenheiten, die Führung auf 2:0 auszubauen. In der zweiten Hälfte fanden die Herzogstädter kaum mehr Zugriff auf die Partie. Nürnberg zeigte sich gnadenlos effizient und glich die Führung der Burghauser durch ein Eigentor von Viktor Miftaraj in der 16. Minute aus. In der 28. Spielminute war es Malick Sanogo, der nach starker Einzelleistung auf 2:1 für die Franken stellte. Den endgültigen Stoß setzte Pedro Muteba nach Verunsicherung in der Wacker-Defensive in der 73. Minute. Muteba sorgte in der 84. Minute für den 4:1-Endstand für die Gäste. Die Bilanz des SV Wacker Burghausen im dritten Spiel unter der Leitung von Robert Berg: ein Sieg, zwei Niederlagen. Die Aufgaben in den nächsten Tagen werden nicht leichter. Am kommenden Dienstag gastiert man bei der SpVgg Bayreuth, am nächsten Samstag empfängt man in der heimischen Wacker-Arena den SV Schalding-Heining. Durch die Niederlagen von Buchbach und Memmingen rutschte man zumindest in der Tabelle nicht weiter ab. Dennoch vergrößert sich der Abstand zur Tabellenmitte um einige Punkte.

Bereits nach wenigen Sekunden durften die knapp 1.000 Zuschauer in der Wacker-Arena das erste Mal jubeln. Nach einem weiten Einwurf von Moritz Sommerauer bekam der 1. FC Nürnberg II den Ball im eigenen Strafraum nicht geklärt. Andrija Bosnjak, dessen Einsatz sehr fraglich war, nutzte die Unordnung aus und traf sehenswert in der ersten Spielminute zum 1:0 ins lange Torwarteck. Andrija Bosnjak durfte nicht nur seinen Treffer feiern, sondern auch die Geburt seines Sohnes während Woche. Wacker nahm den Schwung der Führung mit. Nach Vorarbeit von Kapitän Christoph Schulz verpasste Andrija Bosnjak die Hereingabe nur um Zentimeter, Artur Andreichyk am zweiten Pfosten war dann zu überrascht, dass der Ball zu ihm durchrutschte. Die Anfangsoffensive der Salzachstädter fand nach knapp einer Viertelstunde ein jähes Ende, als Malick Sanogo Wacker-Keeper Markus Schöller überlupfte. Der Ball sprang an den Pfosten, Viktor Miftaraj wollte den Rückpraller klären, köpfte den Ball aber in der 16. Minute ins eigene Tor. Burghausen zeigte sich wenig geschockt, in der 23. Minute stand Kenneth Sigl nach einer Hereingabe von Christoph Schulz blank vor Gästekeeper Jan Reichert. Dieser parierte Sigls Abschluss in einem blitzartigen Reflex. Nur wenig später kam Malick Sanogo nach einem weiten Schlag aus der Defensive an die Kugel und schloss eiskalt zur 2:1-Führung in der 28. Minute für die Franken ab. Fazit der ersten Hälfte: Burghausen hat durchaus überzeugend begonnen, aber erneut klare Torchancen liegen gelassen. Nürnberg hat zwei Gelegenheiten, die der kleine Club eiskalt und effizient ausnutzte.

In der zweiten Hälfte schwanden bei den Hausherren etwas die Kräfte, während Nürnberg zunächst noch gute Gelegenheiten zur Vorentscheidung ausließ. Nach knapp 60 Minuten konnte die Wacker-Defensive einen Abschluss von Niklas Jan verteidigen. In der 72. Minute war es jedoch so weit: Der starke Pedro Muteba umspielte einen Wacker-Verteidiger und schob gekonnt ins lange Eck zur 3:1-Führung für den 1. FC Nürnberg II. In der 84. Minute machten die jungen Spieler des Clubs dann endgültig den Deckel auf die Partie. Pedro Muteba tankte sich in den Wacker-Strafraum und schlenzte das Leder sehenswert an Markus Schöller vorbei. Das Spiel war damit entschieden, und Wacker konnte nichts mehr entgegensetzen.

Bereits am kommenden Dienstag gastiert der SV Wacker Burghausen beim Drittligaabsteiger, der SpVgg Bayreuth. Anpfiff der Feiertagsbegegnung am 3. Oktober im Hans-Walter-Wild Stadion ist um 14 Uhr.

Robert Berg nach dem Spiel: „Es ist extrem bitter, dass wir heute mit 4:1 verloren haben. Wir sind super ins Spiel gestartet und haben in den ersten 30 Minuten meiner Meinung nach die beste Leistung der Saison gezeigt. Wir haben das frühe 1:0 erzielt, aber es versäumt, auf 2:0 zu erhöhen. Dass Nürnberg dann mit zwei einfach weiten Bällen hinter unsere Kette das Spiel dreht, darf uns so einfach nicht passieren. Bis zur Pause waren wir immer noch nah dran. In der zweiten Hälfte fanden wir keinen richtigen Zugriff mehr auf das Spiel. Wir hatten dennoch die große Chance auf den Ausgleich und fangen uns im direkten Konter das vorentscheidende 1:3.“

 

Aufstellungen:

SV Wacker Burghausen: Schöller – Miftaraj, Maljojoko, M. Spitzer (Schmutz 66.), Schulz – Bachschmid, Ade, Sommerauer – Sigl (Schmitzberger 61.), Bosnjak (Duxner 85.), Andreichyk (Bazdrigiannis 57.). Trainer: Robert Berg.

1.FC Nürnberg II: Reichert – Jahn, Kirsch (Sommer 85.), Fischer, Huhnholz (Zietsch 85.) – Yigit, Aghajanyan (Gögce 82.), Ilic, Joachims (Gresler 85.) – Muteba, Sanogo (Wiltz 76.). Trainer: Andreas Wolf.

 

Tore: 1:0 Andrija Bosnjak (1.), 1:1 Viktor Miftaraj (ET) (16.), 1:2 Malick Sanogo (28.), 1:3 Pedro Muteba (73.), 1:4 Pedro Muteba (84.).

 

Karten:

Gelb: Schulz, Miftaraj – Fischer

 

Zuschauer: 986

 

Schiedsrichter: Patrick Krettek (SC Ried/Neuburg)