Der SV Wacker Burghausen hat es geschafft: Nach einer beeindruckenden Energieleistung und dank zweier gehaltener Elfmeter von Torwart Markus Schöller zog die Bender-Elf am Dienstagabend mit einem 6:5-Erfolg nach Elfmeterschießen bei der SpVgg Unterhaching in das Halbfinale des BFV-Toto-Pokals ein. Trotz zweier Rückschläge blieb Burghausen mental stabil und feierte am Ende gemeinsam mit rund 200 mitgereisten Fans ausgelassen den Einzug in die Runde der letzten Vier. Auf tiefem Boden und bei eisigen Temperaturen versuchten beide Teams vor 1.739 Zuschauern zunächst, ihre jeweilige Spielidee zu etablieren. Die besseren Momente zu Beginn gehörten den Gastgebern, die durch präzisen Ballbesitz überzeugten. In der 17. Minute musste Markus Schöller erstmals sein Können unter Beweis stellen: Cornelius Pfeiffer setzte sich über die linke Seite durch, scheiterte aber mit seinem Abschluss an der starken Reaktion des Burghauser Keepers. Ab der 20. Minute kam Wacker besser in die Partie und setzte vermehrt eigene Akzente, auch wenn es im letzten Drittel zunächst noch an der nötigen Genauigkeit fehlte. Die erste richtig gefährliche Szene der Gäste entstand in der 32. Minute, als Timothee Diowo auf der linken Seite durchbrach. Unterhachings Torwart Erion Avdija erkannte jedoch die Situation, sprintete heraus und klärte knapp vor der Strafraumkante.
Nach dem Seitenwechsel erwischte die Heimelf den besseren Start. Nur vier Minuten nach Wiederanpfiff kam Jeroen Krupa nach einer Flanke von Skarlatidis zum Abschluss, doch Schöller parierte spektakulär. Auch Burghausen setzte immer wieder Nadelstiche: In der 51. Minute kam Noah Shawn Agbaje aus spitzem Winkel zum Abschluss, ebenso wie der eingewechselte Mateo Zetic in der 62. Minute – beide scheiterten jedoch an Avdija oder am eigenen Abschluss. In der 73. Minute fiel dann das 1:0 für Unterhaching. Skarlatidis setzte Pfeiffer in Szene, der den Ball abgeklärt an Schöller vorbeischob. Die Partie drohte in dieser Phase zugunsten der Vorstädter zu kippen, doch ein Dreifachwechsel in der 81. Minute erwies sich als goldrichtig. Erst vergab Diowo in der 84. Minute eine große Gelegenheit, als er eine Flanke von Andreichyk nicht verwerten konnte. Dann folgte der späte, aber verdiente Lohn: In der 88. Minute nahm der frisch eingewechselte Pirmin Lindner einen abgewehrten Ball auf, zog aus gut 20 Metern ab und setzte das Leder sehenswert ins Hachinger Tor – 1:1 und kollektiver Jubel im Gästeblock. Kurz vor dem Abpfiff hatte Felix Bachschmid sogar den Siegtreffer auf dem Fuß, doch sein Schuss aus guter Position ging knapp über die Latte. So musste das Elfmeterschießen entscheiden.
Vom Punkt aus startete Burghausen souverän. Beide Teams trafen dreimal, ehe Noah Müller an Avdija scheiterte und Haching erstmals in Führung ging. Doch Wacker bewies erneut Moral: Zetic glich aus, danach folgte der große Auftritt von Markus Schöller. Erst fischte er den Versuch von Routinier Manuel Stiefler heraus. Hätte Stiefler getroffen, wäre Haching bereits siegreich gewesen. Nachdem Lindner erneut für Burghausen traf und vorlag, parierte Schöller auch den entscheidenden Elfmeter von Tim Hannemann – der endgültige K.o.-Moment für Unterhaching und der Startschuss für grenzenlosen Jubel von Mannschaft und Fans vor dem Gästeblock. Damit steht der SV Wacker Burghausen im Halbfinale des BFV-Toto-Pokals. Die Auslosung erfolgt am Montag, 15. Dezember. Neben Burghausen befinden sich die Würzburger Kickers sowie die Drittligisten TSV 1860 München und SSV Jahn Regensburg im Lostopf. Die Halbfinalspiele steigen im neuen Jahr, das Finale findet am 23. Mai 2026 im Rahmen des Finaltags der Amateure statt. Der Pokalsieger qualifiziert sich für die erste Runde des DFB-Pokals – ein Traum, der für Burghausen mit diesem Abend ein großes Stück näher gerückt ist.
Trainer Lars Bender zum Pokalfight: “Wir haben ein geiles Fußball-Spiel und einen tollen Pokalabend erlebt mit dem glücklichen Ende für uns. Ich bin begeistert von unserer Mannschaft, weil sie das ganze Spiel und insbesondere trotz Rückstand an sich geglaubt hat und sich dann auch dafür belohnt hat. Beide Mannschaften haben mit hoher Intensität gespielt und wollten weiterkommen, daher bin ich sehr glücklich, dass so ausgegangen ist. Eflmeterschießen ist immer ein stückweit Glücksache, aber mit dem Herz und Glauben der Mannschaft haben wir uns das auch verdient in die nächste Runde einzuziehen. Wir freuen uns darauf und sind gespannt, was das Los für uns bereithält. Das ist für Verein und Fans einfach eine tolle Sache!”
Geschäftsführer Andreas Huber: “Glückwunsch an unsere Mannschaft und das Trainerteam für den Pokalfight und den glücklichen, aber aufgrund der gezeigten Mentalität und Leidenschaft verdienten Einzug ins Pokal-Halbfinale. Diesen Schwung wollen wir nun in die letzten drei Liga-Spiele bis zur Winterpause mitnehmen.”
Am kommenden Sonntagnachmittag (23.11.2025 14 Uhr) gastiert der SV Wacker Burghausen beim FC Augsburg II im Rosenaustadion und will dort in der Liga auch wieder auf die Siegesstraße zurück.
Aufstellungen:
SV Wacker Burghausen: Schöller – Schulz (Lindner 81.), Sorge, Walchhütter, Turtschan (Müller 87.) – Gordok, Bachschmid, Bangerter (Andreichyk 81.) – Simic (Zetic 59.), Agbaje (Ilic 81.), Diowo. Trainer: Lars Bender.
SpVgg Unterhaching: Avdija – Winkler, Stiefler, Krupa, Gevorgyan – Pfeiffer (Hannemann 84.), Schwabl, Müller, Breuer (Pfluger 89.) – Skarlatidis, Ortel. Trainer: Sven Bender.
Tore:
1:0 Cornelius Pfeiffer (74.), 1:1 Pirmin Lindner (88.).
Elfmeterschießen: 1:2 Alexander Sorge, 2:2 Luis Pfluger, 2:3 Felix Bachschmid, 3:3 Jeroen Krupa, 3:4 Artur Andreichyk, 4:4 Simon Skarlatidis, 5:4 Alexander Winkler, 5:5 Mateo Zetic, 5:6 Pirmin Lindner.
Karten:
Gelb: Turtschan, Agbaje, Bangerter, Ilic, Schöller / Breuer, Ortel
Zuschauer: 1739
Schiedsrichter: Jonas Krzyanowski (VfR Neuburg)