Befreiungsschlag gegen das kleine Kleeblatt

Der SV Wacker Burghausen kann es doch noch! Nach dem Trainerwechsel von Hannes Sigurdsson zu Robert Berg besiegten die Salzachstädter am gestrigen Dienstagabend (19. September 2023) die U23 der SpVgg Greuther Fürth in einer flotten und umkämpften Partie mit 1:0. Das Tor des Tages erzielte Denis Ade in der 79. Spielminute. Fußball ist bekanntlich ein Ergebnissport und es war den Verantwortlichen bewusst, dass die Ergebnisse in dieser Saison bisher nicht zufriedenstellend waren. Daher trennte man sich am Montag von Cheftrainer Hannes Sigurdsson. Bei der Suche nach einem Nachfolger wurde man im eigenen Verein fündig: Der bisherige Assistenztrainer Robert Berg übernahm sofort die Verantwortung für die Mannschaft um Kapitän Christoph Schulz und leitete bereits am Montag das Abschlusstraining vor dem Heimspiel gegen das kleine Kleeblatt. Natürlich konnte man nicht erwarten, dass die neuen Mechanismen sofort greifen würden, aber von Beginn an war der Mannschaft anzumerken, dass sie die drei Punkte in der Salzachstadt behalten und somit den Anschluss ans Mittelfeld der Tabelle nicht verlieren wollte. Mit zehn Punkten und einem Torverhältnis von 11:14 rangiert der SV Wacker Burghausen nach zehn absolvierten Spieltagen auf dem 14. Tabellenplatz. Dies bedeutet einen Punkt Vorsprung auf den ersten Platz zur Abstiegsrelegation, den derzeit die SpVgg Ansbach belegt. 

 

Robert Berg feierte bei seinem Debüt als Cheftrainer des SV Wacker Burghausen den ersten Sieg

 

Rund 700 Zuschauer versammelten sich am Dienstagabend zur Nachholpartie in der Wacker-Arena. Die SpVgg Greuther Fürth II, nach ihrem Derbysieg gegen den 1. FC Nürnberg II, trat mit breiter Brust an der Salzach an. Die Gastgeber starteten energisch und erspielten sich immer wieder Torchancen, aber bis zu diesem Zeitpunkt war keine von ihnen wirklich zwingend. In der achten Spielminute schickte Thomas Winklbauer, der seine Gelb-Sperre zuletzt gegen Türkgücü München absaß, Alexander Bazdrigiannis auf die Reise. Dieser scheiterte jedoch freistehend am Gästetorwart Semir Kamakci. Nach 15 Minuten folgte es die nächste nennenswerte Chance für die Hausherren: Artur Andreichyk brachte den Ball in den Strafraum, aber Bazdrigiannis wurde von der fränkischen Defensive gut abgeschirmt. Zwei Minuten später hatte Ricky Bornschein die erste Gelegenheit für die Gäste, aber Markus Schöller konnte den Distanzschuss parieren. Kurz darauf klärte Alexander Spitzer einen Abpraller auf der Linie. In der 37. Spielminute kam SVW-Offensivspieler Artur Andreichyk nach einem abgewehrten Ball etwa 18 Meter vor dem Tor an das Leder, sein Abschluss ging jedoch knapp über das gegnerische Gehäuse. Fünf Minuten später drang Thomas Winklbauer gut in den Defensivverbund der Kleeblätter ein, sein Abschluss war jedoch zu zentral und stellte somit kein Problem für Torwart Kaymakci dar. Kurz vor dem Seitenwechsel spielte Andreichyk einen Steckpass auf den wendigen Bazdrigiannis, aber der Winkel für seinen Abschluss war zu spitz. Somit ging man trotz optischer Vorteile und der besseren Chacen mit einem 0:0 in die Pause. 

Auch in der zweiten Halbzeit behielt die Heimmannschaft die optische Überlegenheit. Kurz nach dem Wiederanpfiff spielte Andreichyk erneut einen Pass auf Bazdrigiannis, dessen Abschluss knapp am rechten oberen Torwinkel vorbeistrich. Das kleine Kleeblatt zeigte im zweiten Durchgang vermehrt offensive Bemühungen, konnte jedoch zunächst keine klaren Chancen kreieren. In der 66. Minute kam Daniel Adlung nach einer Flanke von Aiden Mostofi zum Kopfball, setzte den Ball jedoch etwa einen Meter über das Tor. In der 76. Minute fand Edin Hyseni den mitgelaufenen Standardspezialisten Denis Ade. Dieser fasste sich ein Herz und versenkte den Ball mit einem satten Schuss aus 25 Metern unhaltbar im langen Eck des Fürther Gehäuses. Die Gäste warfen nach dem Gegentreffer alles nach vorne, um zumindest noch einen Punkt mit nach Hause zu nehmen. In der 88. Minute segelte eine Flanke in den Burghauser Strafraum. Markus Schöller klärte den Kopfball von Ricky Bornschein nach vorne, und Sebastian Müller traf mit dem Abpraller die Unterkante der Latte, woraufhin der Ball aus dem Tor heraussprang, was zu tiefem Durchatmen bei den Hausherren führte und Hochspannung für die fünfminütige Nachspielzeit versprach. Unmittelbar vor dem Abpfiff konnte erneut eine Flanke nicht ordentlich geklärt werden, doch der eingewechselte Fürther Tyron Duah brachte seinen Abschluss nicht im Tor von Markus Schöller unter. Glück für den SV Wacker Burghausen und nach dem Abpfiff konnte endlich der ersehnte Heimsieg gefeiert werden. 

Robert Berg nach seinem Debüt als Wacker-Chefcoach: „Ich glaube, wir haben über 90 Minuten alles gegeben, sind an unsere Grenzen gegangen und sogar darüber hinaus. Über 70 Minuten waren wir meiner Meinung nach die bessere Mannschaft. Natürlich haben wir in den letzten zehn Minuten gezittert, da wir derzeit nicht vor Selbstvertrauen strotzen. Vielleicht hatten wir auch etwas Glück, das uns in den letzten Spielen nicht hold war. Als Mannschaft haben wir uns das jedoch schlussendlich verdient.“ 

Bereits am kommenden Freitagabend (22. September 2023 um 18:30 Uhr) gastiert der SV Wacker Burghausen beim aktuellen Regionalliga-Spitzenreiter, den Würzburger Kickers. 

 

Aufstellungen: 

SV Wacker Burghausen: Schöller – Miftaraj, A. Spitzer, M. Spitzer, Schulz (Sigl 64.) – Ade, Sommerauer, Schmutz (Schmitzberger 90. +2.) – Andreichyk (Maljojoki 64.), Bazdrigiannis (Hyseni 58.), Winklbauer (Duxner 88.). Trainer: Robert Berg. 

Greuther Fürth II: Kaymakci – Schlicke, Nawe, Littig (Beusch 79.), Bornschein – Adlung, Littbarski (Mostofi 59.), Baumgärtlel (Duah 84.), Müller – Aydin (Sison 79.), Müller Trainer: Petr Ruman. 

  

Tor: 1:0 Denis Ade (76.) 

  

Karten: 

Gelb: Miftaraj, A. Spitzer, Sigl – Müller, Schlicke 

 

Zuschauer: 700 

  

Schiedsrichter: Tobias Wittmann (SV Wendelskirchen)