Herbe Pleite gegen Fürth II

Der SV Wacker Burghausen musste im Heimspiel gegen die Zweitligareserve der SpVgg Greuther Fürth eine bittere Niederlage hinnehmen. Trotz einer langen Überzahl fand die Heimelf nie wirklich ins Spiel und verlor verdient mit 0:3 in der heimischen Wacker-Arena gegen die Franken. Obwohl Trainer Hannes Sigurdsson in den letzten Partien jeweils eine Halbzeit für sehr gut befunden hatte, fehlten diesmal nach dem Spiel die Worte. Zwar mussten die Salzachstädter zwei frühe, verletzungsbedingte Auswechslungen hinnehmen, doch diese dürfen nicht als Ausrede für die abgelieferte Leistung vor eigenem Publikum gelten. Ricky Bornschein brachte die Gäste nach knapp einer halben Stunde mit 0:1 in Front (33. Spielminute). Die Fürther dezimierten sich noch vor dem Halbzeitpfiff selbst, als Philipp Müller in der Nachspielzeit der ersten Hälfte nach einem groben Einsteigen gegen Jerome Läubli von Schiedsrichter Maximilian Riedel die rote Karte gezeigt bekam. Nach dem Pausentee schien es zunächst, als könnten die Gastgeber zu ihrem Spiel finden. Doch Nico Grimbs entschied die Partie durch einen Doppelschlag für die Gäste. In der 65. Spielminute stellte Grimbs nach einem Patzer in der Defensive auf 0:2. Kurz darauf erhöhte der eingewechselte Stürmer auf 0:3. Die Gastgeber fanden an diesem Tag kaum statt und konnten den Kleeblättern nichts mehr entgegensetzen.

Die Vorzeichen standen von Beginn an nicht sonderlich gut für den SV Wacker Burghausen: Die SpVgg Greuther Fürth ist so etwas wie ein Angstgegner, denn man konnte keines der letzten sechs Spiele für sich entscheiden. Das kleine „Kleeblatt“ erwischte den deutlich besseren Start bei kaltem und regnerischem Aprilwetter in der Wacker-Arena. Doch zunächst musste SVW-Coach Hannes Sigurdsson bereits früh ein erstes Mal wechseln. Antonio Trograncic wurde von einem satten Schuss am Hinterkopf getroffen und blieb kurzzeitig benommen am Boden liegen. Für ihn ging es nicht mehr weiter, Andrija Bosnjak ersetzte ihn. In der 7. Spielminute näherten sich die Franken durch einen Distanzschuss erstmals dem Kasten von Markus Schöller an. Nur eine Minute später schlenzte Ricky Bornschein die Kugel knapp am Gehäuse der Gastgeber aus 12 Metern vorbei. Kurz nach seiner Einwechslung hatte Andrija Bosnjak eine der wenigen Möglichkeiten für den SVW. In der 18. Minute war es wieder Fürths Stürmer Bornschein, der sich dem Wacker-Tor näherte. Schöller entschärfte den Schuss aber ohne Mühe. Noch keine 20 Minuten waren verstrichen, da musste das Trainerteam der Hausherren erneut die Ersatzbank bemühen. Für den nach einem Foul angeschlagenen Johann Djayo kam noch vor der Pause Thomas Winklbauer zum Einsatz. In der 24. Minute verpasste Edin Hyseni die Führung für den SV Wacker. Gästetorwart Schulz parierte den Schuss per Fußabwehr. Neun Minuten später unterlief der Wacker-Defensive ein folgenschwerer Patzer: Ricky Bornschein war der Nutznießer und schob die Kugel problemlos aus fünf Metern zur Gästeführung ein. Kurz vor der Halbzeit sorgte ein weiterer Aufreger im Wacker-Stadion für Diskussionen: Philipp Müller sah nach einem ungestümen Einsteigen gegen Jerome Läubli die glatt rote Karte von Schiedsrichter Riedel. Burghausen spielte von nun an also mit einem Mann mehr auf dem Platz.

Kurz nach der Pause schien es, als könnte der SV Wacker von der zahlenmäßigen Überlegenheit profitieren. Thomas Winklbauer scheiterte jedoch nach rund einer Stunde am Fürther Schlussmann, nachdem Bosnjak ihn zuvor wunderbar freigespielt hatte. Die Gäste waren nicht nur darauf bedacht, zu verteidigen, sondern versuchten auch gezielt offensive Nadelstiche zu setzen. Mit einem Weltklasse-Reflex bewahrte Schöller sein Team zunächst vor einem noch höheren Rückstand. Kurz darauf klingelte es dennoch im Wacker-Tor: Nico Grimbs, Doppeltorschütze im Hinspiel, kam nach einer scharfen Hereingabe an den Ball und netzte zum 2:0 ein. Die Fürther bestimmten weiterhin das Spiel und legten in der 70. Minute noch einmal nach. Nach einer erneuten Unkonzentriertheit in der Defensive hatte Grimbs keine Probleme, den Ball an Torhüter Markus Schöller vorbeizuschieben und so den 0:3-Endstand herzustellen.

Hannes Sigurdsson: „Voll verdienter Sieg für unsere Gäste. Sie haben uns von der ersten Sekunde an dominiert. Auch die Unterzahl der Fürther fühlte sich an, als wären wir selbst ein Mann weniger. Ich schäme mich für das Spiel, genau wie es jeder unserer Spieler tun sollte. Das ist weit weg von in Ordnung.“

Am kommenden Freitagabend (21. April 2023) tritt der SV Wacker Burghausen die Reise nach Aubstadt an. Anpfiff der Begegnung in der NGN-Arena ist um 18 Uhr.

 

Aufstellungen:

SV Wacker Burghausen: Schöller – Sommerauer, Läubli, Scholz, Schulz – Schmutz (68. Ade), Bachschmid, Cissé (46. Sigl), Djayo (20. Winklbauer) – Hyseni (73. Scintu), Trograncic (8. Bosnjak). Trainer: Hannes Sigurdsson.

SpVgg Greuther Fürth II: Schulz – Mhamdi (89. Zebrauskas), Kratzer (60. Grimbs), Dietz, Müller – Raebiger, Adlung (90. + 1. Pfeil), Baumgärtel, Nawe – Sison (66. Angleberger), Bornschein (76. Kamm). Trainer: Petr Ruman.

 

Tore:

0:1 Ricky Bornschein (33.), 0:2 Nico Grimbs (65.), 0:3 Nico Grimbs (70.)

 

Karten:

Gelb: Bachschmid – Kratzer, Sison, Nawe

Rot: Philipp Müller (45. + 3.), Foulspiel (Greuther Fürth II)

 

Zuschauer: 664

 

Schiedsrichter: Maximilian Riedel (FC Horgau)