Erst Flop, dann Top!

Der SV Wacker Burghausen besiegte am Samstagnachmittag den TSV Rain am Lech mit 3:0. Einig war man sich, dass die erste Halbzeit ein Durchgang zum Vergessen war. In Hälfte zwei fertigten die Salzachstädter die Lechstädter dann binnen 13 Minuten durch Tore von Jerome Läubli, Felix Bachschmid und Kenneth Sigl ab. Direkt nach Wiederanpfiff setzte sich der quirlige Schweizer Läubli im Rainer Strafraum clever durch und traf in der 46. Spielminute zum umjubelten 1:0. Felix Bachschmid erhöhte nach Vorarbeit von Bosnjak und Sigl aus 16 Metern auf 2:0. Kenneth Sigl war es wenig später per Kopf selbst, der den 3:0 Endstand für die Hausherren besorgte. Durch diesen Heimsieg kletterte der SV Wacker auf den sechsten Tabellenplatz und zog an Türkgücü München vorbei. Markus Schöller spielte mit seiner Hintermannschaft zu Null, dadurch stellt man aktuell die viertbeste Defensive in der Regionalliga Bayern. Der TSV Rain am Lech hingegen kann vermutlich langsam Richtung Bayernliga planen. Der Rückstand auf einen Abstiegsrelegationsplatz beträgt mittlerweile fünf Zähler, bei noch acht ausstehenden Spielen eine Mammutaufgabe für die Gäste. „Weder die Mannschaft, noch das gesamte Trainerteam waren mit der ersten Hälfte zufrieden. Es hat das Feuer, die Einstellung und der Kampfeswille gefehlt. Auch fußballerisch waren wir enttäuscht. Die zweite Hälfte hätte nicht gegensätzlicher sein können. Die Spieler haben ab der 46. Minute bewiesen, was sie leisten können. Wir haben die Kontrolle hier komplett übernommen. Aber auch aus dem ersten Durchgang werden wir lernen. Die zweite Hälfte hat mir sehr gut gefallen“, resümierte Sigurdsson nach der Partie.

Die 622 Zuschauer in der Wacker-Arena erlebten einen Gast, der von Beginn an gewillt war zu zeigen, auf welche Tugenden es aus ihrer Sicht für den Klassenerhalt braucht. Früh setzten die Schwaben die Defensive um Kapitän Christoph Schulz unter Druck. Bereits nach zehn Minuten kamen die Lechstädter folgerichtig zur ersten Torgelegenheit durch Kevin Gutia. Markus Schöller im Burghauser Kasten parierte den Schuss aus kurzer Distanz jedoch mustergültig und bewies einmal mehr, warum man in Burghausen froh ist, dass er seinen Vertrag in der Winterpause verlängerte. Nach und nach fand die Wacker-Truppe besser in die Partie, ohne aber offensiv vollends zu überzeugen. In der 37. Minute zwang Felix Bachschmid den gegnerischen Torwart Fabian Eutinger mit einem Schlenzer von der Strafraumgrenze zu einer Glanzparade. Den Abpraller konnte der starke Kenneth Sigl nicht im Tor unterbringen. Kurz vor der Pause unterlief Markus Schöller ein unaufmerksames Abspiel in die Beine eines Rainer Stürmers. Dennoch blieb auch dieser Abschluss von Blerand Kurtishaj auf Seiten der Lechstädter ohne Erfolg. Diese beiden Situationen waren die einzigen Highlights im ersten Durchgang.

Hannes Sigurdsson wechselte zur Pause und brachte Thomas Winklbauer für Edin Hyseni. Ein anderer Spieler hatte aber in der 46. Spielminute seinen Auftritt. Jerome Läubli kam 20 Meter vor dem Strafraum an den Ball und umkurvte die Rainer Abwehrspieler. Im ersten Torversuch scheiterte der Schweizer noch, im Nachschuss traf er dann zur Führung direkt nach Wiederanpfiff. Man merkte der SV Wacker deutlich an, dass die Pausenansprache vom Trainer gesessen hatte. Nur wenige Augenblicke später schickte Denis Ade Thomas Winklbauer mit einem wunderbaren Pass auf die Reise, dieser scheiterte aus kurzer Distanz und setzte den Ball ans Außennetz. Eine tolle Kombination über Andrija Bosnjak, der mit einem weiten Seitenwechsel Kenneth Sigl fang, welcher per Kopf auf den mitgelaufenen Felix Bachschmid ablegte, führte zum nächsten Treffer. Der Mittelfeldspieler versenkte die Kugel kompromisslos aus rund 14 Metern. Die Wacker-Elf war wie ausgewechselt und machte weiter wie die Feuerwehr. Nur eine Zeigerumdrehung später vertendelte der Rainer Kapitän David Bauer im eigenen Strafraum einen Ball gegen Andrija Bosnjak. Dieser sah den bessere positionierten Kenneth Sigl, der nach einer starken Bonsjak-Flanke unbedrängt zum 3:0 für die Hausherren einköpfte. Das Spiel war damit bereits entschieden, obwohl der SVW das Ergebnis noch hätte höher gestalten können. Lediglich ein Freistoß in der 88. Spielminute durch Arif Erkin war als Chance für die Gäste zu verzeichnen. Markus Schöller entschärfte den Distanzschuss ohne Mühen. Nach den beiden 1:3-Niederlagen gegen Illertissen und Augsburg, stabilisierte der SV Wacker Burghausen seine Leistungen mit den beiden Heimsiegen gegen Heimstetten und Rain am Lech, sowie mit dem Unentschieden im Nachholspiel in Vilzing.

Am Ostermontag (10. April 2023) gastiert der SV Wacker Burghausen im Stadion an der Grünwalder Straße bei den “kleinen” Bayern. Im Hinspiel setzte sich die Wackertruppe durch, in der letzten Saison feierte man bei den Münchnern ebenfalls einen eindrucksvollen Auswärtssieg. Beginn der Partie ist um 14 Uhr. Tickets für die Begegnung sind im Online-Shop erhältlich.

 

Aufstellungen:

TSV Rain: Eutinger – Schuster, Mayer (84. Bischofberger), Härtel, Bauer – Kurtishaj (68. Greppmeier), Gutia (76. Gerstmayer), Ekin, Gerlspeck – Schröder, Högg. Trainer: Maximilian Käser

SV Wacker Burghausen: Schöller – Schulz, Miftaraj, Scholz (68. Lukic), Läubli – Bachschmid, Ade, Sigl (80. Andreichyk), Hyseni (46. Winklbauer) – Bosnjak (76. Reiter), Djayo. Trainer: Hannes Sigurdsson.

 

Tore:

1:0 (46.) Jerome Läubli, 2:0 (58.) Felix Bachschmid, 3:0 (59.) Kenneth Sigl

 

Karten:

Gelb: Ade – Gutia, Bauer

 

Zuschauer: 622

 

Schiedsrichter: Christopher Schwarzmann (TSV 1862 Scheßlitz e.V.)