Der SV Wacker Burghausen musste am vergangenen Freitagabend (15. September 2023) beim Flutlicht-Heimspiel gegen Türkgücü München eine 0:3-Niederlage hinnehmen. Dadurch rutschen die Salzachstädter in der Tabelle der Regionalliga Bayern auf den ersten Relegationsrang 15 ab und müssen dringend darauf achten, den Anschluss an die Mittelfeldplätze nicht zu verlieren. SVW-Cheftrainer Hannes Sigurdsson sah bis zum 0:1-Führungstreffer für die Gäste ein Match, das “auf Augenhöhe stattfand”. Bedauerlicherweise änderte dies nichts an der Tatsache, dass Burghausen am Ende erneut keine Punkte einfahren konnte. Die Hausherren traten ohne ihren gelbgesperrten Top-Torjäger Thomas Winklbauer und mit insgesamt drei Änderungen in der Startelf im Vergleich zur vorausgegangenen Niederlage beim 1. FC Schweinfurt 05 an. Die erste schlechte Nachricht für das Team um seinen Kapitän Christoph Schulz war die frühe Verletzung von Andrija Bosnjak in der 20. Minute. Wenig später erhielt Felix Bachschmid seine fünfte gelbe Karte und fehlt somit im anstehenden Nachholspiel gegen Greuther Fürth II am kommenden Dienstagabend (19. September 2023) um 19 Uhr in der Wacker-Arena. Die Führung für die Münchner erzielte Ünal Tosun in der 74. Spielminute. Kurz darauf erhöhte Tosun erneut auf 2:0 für die Gäste (82. Spielminute). In der Nachspielzeit (90.+1) sorgte der ehemalige SVW-Spieler Kevin Hingerl mit dem 3:0 per verwandeltem Strafstoß für den Schlusspunkt der Begegnung. Derzeit stehen bei den Salzachstädtern lediglich sieben Punkte aus neun Spielen auf der Habenseite, bei einem Torverhältnis von 10:14. Die Mannschaft von Coach Hannes Sigurdsson belegt derzeit den 15. Tabellenplatz, der momentan die Abstiegsrelegation bedeuten würde. Bereits beim Nachholspiel am Dienstagabend gegen die U23 des Kleeblatts besteht für Burghausen die Möglichkeit, diese Ausgangslage zu verbessern.
Rund 800 Zuschauer verfolgten am Freitagabend das Flutlichtspiel, in dem die Gastgeber äußerst engagiert in die Partie starteten und fest entschlossen waren, nach zuletzt vier Auswärtsspielen in Folge vor heimischer Kulisse zu punkten. Die erste Abschlussgelegenheit bot sich den Burghausern durch Edin Hyseni, der jedoch aus spitzem Winkel das Tor der Münchner knapp verfehlte. Wenig später hatte auch der Gast aus der Landeshauptstadt, der sich zuletzt in guter Form befand und durch einen Auswärtssieg zumindest über Nacht die Tabellenführung übernehmen konnte, seine erste Torgelegenheit. Nach Vorarbeit von Mario Crnicki verfehlte Emre Tunc aus 14 Metern das Tor von Markus Schöller nur knapp. Die Neuperlacher übernahmen nach etwa 30 Minuten das Spielgeschehen in der Wacker-Arena und kamen immer wieder zu gefährlichen, jedoch nicht entscheidenden Abschlüssen. In der 40. Minute hatte Burghausen die bis dahin beste Gelegenheit des Spiels. Kapitän Christoph Schulz spielte mit einem Steckpass Artur Andreichyk frei, der den Ball aus 18 Metern an die Latte schoss. Torhüter Sebastian Kolbe war noch am Ball, sonst hätte dies wohl die Führung für die Hausherren bedeutet. Besonders bitter für die Gastgeber war, dass in der ersten Halbzeit Andrija Bosnjak verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Er wird am Dienstag gegen die SpVgg Greuther Fürth II voraussichtlich ebenso wie Felix Bachschmid fehlen, der im ersten Durchgang seine fünfte gelbe Karte gesehen hatte und somit für das anstehende Heimspiel gesperrt ist.
Auch im zweiten Durchgang begann der SV Wacker Burghausen zunächst dynamisch, konnte sich jedoch keine klaren Torgelegenheiten herausspielen. Denis Ade versuchte es nach 50 Minuten aus der Distanz, aber Gästetorwart Sebastian Kolbe hatte keine Probleme, den Abschluss zu parieren. In der 67. Minute verdankte Burghausen der leidenschaftlichen Verteidigung, dass die Münchner trotz mehrerer aufeinanderfolgenden Chancen nicht in Führung gingen. Nach einem weiten Freistoß von Ade legte Jasper Maljojoki in der 73. Spielminute im Strafraum quer auf Christoph Schulz, aber der Winkel für seinen Abschluss war zu spitz. Eine Minute später (74.) nutzte Ünal Tosun eine Fehlerkette in der Burghauser Defensive eiskalt zur 0:1-Führung für die Gäste aus. Drei Zeigerumdrehungen später hatte Marcel Spitzer die Gelegenheit zur schnellen Antwort, traf den Ball nach einem Zuspiel von Tobias Duxner jedoch nicht richtig. In der 82. Minute fiel dann die Entscheidung für die Gäste. Nach einem Fehler im Aufbauspiel gelangte erneut Ünal Tosun an den Ball und knallte das Leder aus 18 Metern unhaltbar in die Maschen. In der 90. Minute entschied Schiedsrichter Jürgen Steckermeier auf Strafstoß für Türkgücü, nachdem Jasper Maljojoki Türkgücü-Angreifer Emre Tunc im 16-Meterraum von den Beinen geholt hatte. Der ehemalige Burghauser Kevin Hingerl trat an und vollendete souverän zum 3:0-Endstand für die Gäste.
Hannes Sigurdsson nach der Niederlage: “Wenn man das gesamte Spiel betrachtet, erscheint das 3:0 für die Gäste meiner Meinung nach zu hoch. Das Spiel schien auf Augenhöhe stattzufinden, und bis zum 0:1 war es ein Match, das in beide Richtungen hätte ausschlagen können. Es war erneut so, wie es in den letzten Spielen der Fall war. Wir werden hart für unsere Fehler bestraft. Wir bemühen uns, Chancen im Angriff zu kreieren, haben aber unsere Gelegenheiten nicht genutzt. Dies führte zu diesem Ergebnis. Wir sind gegen eine starke Mannschaft angetreten.”
Bereits am kommenden Dienstag (19. September 2023 um 19 Uhr) steht für den SV Wacker Burghausen die Nachholpartie gegen die SpVgg Greuther Fürth II an, die Ende August aufgrund der Unbespielbarkeit des Rasens kurzfristig abgesagt werden musste.
Aufstellungen:
SV Wacker Burghausen: Schöller – Miftaraj, Maljojoki, Schulz – Ade, Sommerauer (M. Spitzer 75.), Bosnjak (Schmutz 20.), Bachschmid – Andreichyk (Duxner 72.), Bazdrigiannis (Schmitzberger 85.), Hyseni (Sigl 85.). Trainer: Hannes Sigurdsson.
Türkgücü München: Kolbe – Rech, S. Hingerl (M. Hingerl 80.), K. Hingerl, Crnicki (Berwein 20.) – Maderer, Yilmaz (Ekin 57.), Karaogul (Gracic 84.), Tunc – Tosun, Laverty. Trainer: Alper Kayabunar.
Tore: 0:1 Ünal Tosun (74.), 0:2 Ünal Tosun (82.), 0:3 Kevin Hingerl (90.+1)
Karten:
Gelb: Hyseni, Bazdrigiannis, Bachschmid – S. Hingerl, Karaogul
Zuschauer: 800
Schiedsrichter: Jürgen Steckermeier (SV Kläham)