Bärenstarke Anfangsphase besorgt Dreier

Acht Spiele in Folge, achtmal nicht verloren. Dies ist die Bilanz des SV Wacker Burghausen seit Oktober. Die reine Rückrundentabelle zeigt zudem mit Platz 1 eine schöne Momentaufnahme. In der Partie gegen Schweinfurt am Samstagnachmittag brillierte die Elf von Trainer Robert Berg in den Anfangsminuten und sorgte mit zwei blitzschnellen Treffern für klare Verhältnisse. Die Salzachstädter, deren Moral und Teamgeist in den letzten Wochen entscheidend für den anhaltenden Erfolg sind, gingen direkt nach dem Anstoß durch einen Treffer von Thomas Winklbauer in der ersten Spielminute mit 1:0 in Führung. Wenige Augenblicke später sorgte Felix Bachschmid nach einem Eckball für das 2:0. Bereits nach vier Minuten war somit das Spiel auf einen Heimsieg eingestellt. In der Folge schalteten die Gastgeber in der Offensive einen Gang zurück, konnten sich aber dank einer geschlossenen Defensive über den nächsten Heimsieg vor dem eigenen Publikum freuen. Während der Woche wurde bekannt, dass Schnüdel-Trainer Marc Reitmaier nach dem Saisonende nicht mehr für Unterfranken tätig sein wird. Scheinbar verunsicherte diese Tatsache die Schweinfurter so sehr, dass sie in den Anfangsminuten unter die Räder der Herzogstädter kamen. Mit nunmehr 35 Punkten steht Burghausen im gesicherten Mittelfeld, die Angst vor dem Abstiegsgespenst scheint überwunden, die Leistung verbessert sich von Woche zu Woche. Mechanismen, die über harte Arbeit im Training einstudiert wurden, greifen nun. Beim anstehenden Gastspiel beim wankelnden Türkgücü München kann bei einem entsprechenden Erfolg endgültig ein Haken hinter dem Abstiegskampf gesetzt werden. Mit drei Punkten winkt bereits ein einstelliger Tabellenplatz. 

Knapp 850 Zuschauer hatten ihre Plätze noch nicht final in der Wacker-Arena eingenommen, da ertönte das erste Mal die Torhymne der Salzachstädter. Was war passiert? Kapitän Christoph Schulz, der sich derzeit in einer starken Form präsentiert, brachte einen Ball zu Michael John Lema. Dieser ließ gekonnt auf Torjäger Andrija Bosnjak durch. Dessen Abpraller vom Fuß eines Schweinfurter Verteidigers nahm Thomas Winklbauer gedankenschnell auf und netzte zur umjubelten 1:0 Führung kurz nach Anpfiff ein. Burghausen kann also nicht nur späte Tore wie vor Wochenfrist beim 2:2 Ausgleichstreffer in der 9. Minute der Nachspielzeit erzielen, sondern zeigt dieses Mal, wie extrem heiß die Jungs von Robert Berg von Beginn an sind. Nur eine Minute später war es erneut der agile Winklbauer, der mit einem Lupfer von Linksaußen Torgefahr ausstrahlte. Sein Abschluss war nicht von Erfolg gekrönt, noch nicht. Denn die folgende Ecke ließ die Wacker-Fans erneut jubeln. Eine kurz ausgeführte Variante von Denis Ade auf Christoph Schulz fand schlussendlich passgenau den Kopf von Mittelfeldmotor Felix Bachschmid. Wie in der Vorwoche traf der Aggressivleader ins Tor. Nach vier Minuten führten die Hausherren nun überraschend deutlich mit 2:0 gegen den Tabellensiebten. Die Heimmannschaft ging in der Folgezeit runter vom Gas, was den Offensivbemühungen der Gäste in die Karten spielte, ohne aber die ganz große Torgefahr auszustrahlen. In den nächsten Minuten verlor die Partie etwas an Spannung, ehe Andrija Bosnjak mit einem direkten Freistoß in der 38. Minute Gästetorwart Wenzel zu einer Parade forderte. Wenige Zeigerumdrehungen später hatte Thomas Winklbauer die Gelegenheit aus 14 Metern auf 3:0 für Burghausen zu stellen. Sein Abschluss verfehlte den Gästekasten um ein paar Zentimeter. 

Auch im zweiten Durchgang waren die Gastgeber weiterhin gewillt, die drei Punkte an der Salzach zu behalten. Die erste Gelegenheit nach dem Pausentee hatten jedoch die Schnüdel. Taha Aksu fasste sich aus knapp 25 Metern ein Herz, verfehlte aber das Gehäuse von Markus Schöller. Kurz darauf kam es zu einer Unaufmerksamkeit in der Wacker-Defensive, welche Fabio Bozesan jedoch nicht vergolden konnte. Burghausen merkte, dass sie nun wieder selbst aktiver werden mussten. Thomas Winklbauer steckte stark durch auf Artur Andreichyk, der Nachwuchshoffnung des SV Wacker Burghausen, aber der Ball versprang bei seinem Abschlussversuch. Im weiteren Spielverlauf verflachte die Partie etwas. Burghausen hatte alles im Griff und kam sporadisch zu weiteren kleineren Torgelegenheiten. Schweinfurt war zwar bemüht, blieb aber weiterhin chancenlos aufgrund der clever agierenden Hausherren, die durch Konter brandgefährlich blieben. Ein Beleg dafür in der 75. Spielminute: Nach einer starken Hereingabe hatte Andrija Bosnjak wohl etwas zu viel Zeit zum Überlegen, um die Kugel zur 3:0 Führung im Gästekasten unterzubringen. Kurz darauf rettete Markus Schöller gegen den eingewechselten Adam Jabiri. Wieder nur wenige Zeigerumdrehungen später traf Michael John Lema nur den Pfosten aus Sicht der Gastgeber. 

„Dass wir wieder einmal sehr gut ins Spiel gestartet sind, zeigt mir, wie heiß und fokussiert unsere Jungs sind. Dieses Mal konnten wir sogar das zweite Tor nachlegen, was natürlich sehr geholfen hat. Aber auch danach haben wir eine äußerst konzentrierte Leistung geboten und total verdient gegen einen starken Gegner gewonnen.“, so Wacker-Coach Robert Berg. 

Am kommenden Samstagnachmittag (30.03.2024) gastiert der SV Wacker Burghausen bei Türkgücü München. Anpfiff der Partie im Stadion an der Grünwalderstraße ist um 14 Uhr.  

 

Aufstellungen: 

SV Wacker Burghausen: Schöller – Schulz, Miftaraj, Maljojoki, Andreichyk  – Ade (A. Spitzer 81.), Bachschmid (Begotaraj 90. +3), M. Spitzer – Winklbauer (Malinowski 65.), Lema (Duxner 90. +2), Bosnjak (Sigl 88.). Trainer: Robert Berg.  

FC Schweinfurt 1905: Wenzel – Tonzi (Trslic 46.), Frisorger, Mahmuti, Istrefi – Aksu (N´gatie 61.), Böhnlein (Anapak-Baka 61.), Fery (Feulner 46.), Piwernetz (Jabiri 75.) – Sturm, Bozesan. Trainer: Marc Reitmaier.  

  

Tore: 

1:0 Thomas Winklbauer (1.), 2:0 Felix Bachschmid (4.) 

  

Karten: 

Gelb: Miftaraj – / 

 

Zuschauer: 822 

  

Schiedsrichter: Assad Nouhoum (SC Oberweikertshofen)